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#10
Vier Fragen an...

...Hervé Roquet

1. Für eine kurze persönliche Einordnung: Wie stehen Sie zur Kultur? Was bedeutet der Begriff «Kultur» für Sie?

Für mich ist Kultur ein lebenswichtiges Grundbedürfnis. Ohne Musik, Kunst, Literatur, Festivals und vor allem ohne Künstler wäre das Leben trostlos und unsere Stadt auch. Sie ist das, was uns aus dem Alltagstrott, den Verpflichtungen und der Arbeit herausholt. Kultur ist auch das, was dem Leben in der Gemeinschaft Tiefe und Schönheit verleiht.

2. Wie gedenken Sie sich für die Kultur in Biel einzusetzen? Wie sieht dementsprechend Ihrer Meinung nach die Bieler Kulturlandschaft in zehn Jahren aus?

Leider ist es für die Kultur in Biel am dringendsten, die von der Rechten angestrebten Budgetkürzungen zu verhindern, obwohl die Finanzlage der Stadt gut ist und die Stadt bereits vergleichsweise sehr wenig in die Unterstützung ihrer Kulturszene investiert. Es muss um jeden Preis verhindert werden, dass die Kultursubventionen gekürzt oder gestrichen werden.

In zehn Jahren stelle ich mir eine blühende Kulturszene vor, die nicht nur auf nationaler, sondern auch auf internationaler Ebene noch mehr Anerkennung findet. Ich hoffe auch, dass neue kulturelle Orte entstanden sind oder sich entwickelt haben (wie z. B. das Bührer-Areal oder die Schlachthöfe).

3. Wie sehen Sie den für die Kultur einsetzbaren finanziellen Rahmen? Kreativer Ansatz gefragt: Wie könnte man mehr Geld für die Kultur generieren, bzw. wenigstens das vorhandene Budget beibehalten?

Da unsere Stadt wächst und ihre Kulturszene immer mehr Anerkennung findet, bin ich der Meinung, dass der verfügbare Finanzrahmen von der öffentlichen Hand erhöht werden sollte.  
Was die kreativen Ansätze betrifft: Ich denke, eine Möglichkeit, „mehr Geld zu generieren“, wäre, mehr in die Kulturvermittlung zu investieren und auch Künstler zu ermutigen, ihre Arbeit einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.

4. Einwort-Antwort: Was sollte vor allem gefördert werden: Institutionen? Kunstschaffende? Nachwuchs? Ateliers? Events? Anderes?

Ich glaube nicht, dass es unbedingt notwendig ist, Prioritäten zu setzen, sondern vielmehr, die verschiedenen kulturellen Akteure und all ihre oben genannten Elemente zu koordinieren und Synergien zu schaffen.

Herve Roquet PSR
Hervé Roquet, PSR